Immobilienfotografie

Muss man André Zahedi kennen?
Wenn man in irgendeiner Weise mit Immobilienmarketing zu tun hat, begegnet man ihm früher oder später im Internet. Und man ist überrascht. Angenehm überrascht. Denn der Anspruch, mit dem er als Makler seine Häuser und Wohnungen anbietet, hebt sich wohltuend vom allgegenwärtigen Einerlei auf konkurrierenden Homepages und Immobilienportalen wie Immobilienscout24, Immonet oder Immowelt ab.

Ich kannte André Zahedi schon lange bevor wir uns tatsächlich trafen. Meine Entscheidung, mich damals als Fotograf auch auf Immobilien zu spezialisieren, wurde nicht zuletzt von der Präsentation auf seiner alten Website, viel mehr jedoch von seiner verbal dargestellten Sicht auf die Bedeutung der Immobilienfotografie beeinflusst. Mit einfachen Argumenten und wenigen aber strikten Regeln machte er deutlich, dass wirklich gute Aufnahmen von Immobilien Mühe machen und Investitionen bedeuten – aber auch, dass sich dieser Aufwand in jedem Fall lohnt. Er selbst ist der lebende Beweis.

Natürlich muss ein guter Immobilienfotograf etwas mehr, als nur die Grundlagen der Fotografie beherrschen.
Die Kenntnis der Kameratechnik und das Zusammenspiel von Blende, Belichtungszeit und ISO bilden die Basis. Hinzu kommt aber, dass man sich von der bautechnik- und eckzahlenbelasten Sicht eines Maklers auf seine Immobilie lösen muss. Es geht eher darum, ästhetisch schöne Aufnahmen zu machen, statt minutiös zu dokumentieren. Sie müssen den Interessenten sowie den Verkäufer beeindrucken und dienen dem Makler sowie dem Fotografen als Referenz. Ich reduziere das auf den einfachen Merksatz: "Immobilienfotos sind Werbeaufnahmen."

Genau das ist das Credo, mit dem ich seither Immobilienprofis bei meinen Fotoworkshops empfange. Immer wieder im Laufe eines solchen Workshops – wo es zu Anfang natürlich primär um die Aufnahmetechnik geht – kehren wir zu diesem simplen Grundsatz zurück. Und mit jeder Rückkehr wächst die Erkenntnis, wie wahr dieser einfache Satz ist.

Denn Immobilienfotos haben die Aufgabe, den Interessenten direkt abzuholen. Sie vermitteln ihm den ersten Eindruck von einem Objekt. Und für den gibt es laut André Zahedi "keine zweite Chance". Schließlich sind wir als Menschen stark von unserem visuellen Erleben geprägt. Was wir sehen und positiv deuten, merken wir uns bevorzugt – im Sekundenbruchteil. Woher kennen wir dieses Prinzip? Genau! Aus der Werbung!

Dass ich André Zahedi persönlich kennengelernt habe, ist im Gegensatz zu seiner Allgegenwärtigkeit im Internet, dann doch eher ein Zufall gewesen. Nachdem wir zuvor schon einmal über Facebook und bei einem Telefonat locker Kontakt hatten, liefen wir uns an einem kalten Februarnachmittag am Berliner Gendarmenmarkt über den Weg. Sofort war klar, dass wir trotz unterschiedlicher Dialekte (er kommt aus Darmstadt, ich aus Berlin) die gleiche Sprache sprechen. Bei einem wärmenden Kaffee entdeckten wir viele Gemeinsamkeiten im Hinblick auf fotografische Qualität und Marketingansprüche. Aber er ist eben nicht nur ein Profi, der gern fachsimpelt – ich habe ihn auch als sehr humorvollen und netten Kerl kennengelernt. Es macht Spaß mit ihm zu reden.

Stets aufs Neue macht mir bis heute der wichtige Austausch mit ihm große Freude. Es geht dabei oft um neue Ideen und Anregungen, die das unsere Immobilienfotografie und das Marketing voranbringen. Das Gute daran: André Zahedi kommt gern mal mit unkonventionellen Ansätzen um die Ecke, die dann aber oft zielführend Erfolg versprechen. Genau diese Art von Networking braucht die Branche – sich kreativ auf Augenhöhe begegnen, zuhören und miteinander lernen. Nur so kommt man effizient zum Ziel. Ich kann dieses Ziel für jeden Immobilienprofi nicht oft genug wiederholen: "Immobilienfotos sind Werbeaufnahmen."

Oliver M. Zielinski, PrimePhoto
Journalist und Immobilienfotograf